
Am Anfang war...
... die Verzweiflung meiner Eltern.
Ich habe immer gerne Geschichten erzählt. Und immer, wenn Weihnachten oder mein Geburtstag vor der Tür standen, seufzte meine Mutter, denn auf meiner Wunschliste stand vor allem eins: Bücher. Bücher. Bücher. Meistens sogar Gedichtbände...
Ich liebte Poesie und so las ich Poesie, versuchte Poesie zu schreiben, schrieb Poesie, las Poesie, schrieb Poesie, versuchte Poesie zu schreiben...
Irgendwann begann ich, auch längere Texte zu schreiben. Eine meiner Kurzgeschichten ("Die Obsession") landete 2009 auf der Shortlist des österreichischen "FM4 Wortlaut"-Preises.
Und irgendwann traute ich mich tatsächlich an einen Roman... (den ich gerade editiere, bevor ich damit mein Glück versuche).
Soll heißen: Bücher, Lesen und Schreiben sind seither meine Leidenschaft (und haben mich oft gerettet).
Neben meinem freien, kreativen Schreiben habe ich als Freiberuflerin in vielen Jobs gearbeitet, die sich um Sprache drehten (von der Übersetzung eines Bollywood-Magazins ins Deutsche über Interviews mit Kreativen bis hin zu Texten für schicke Design-Kataloge).
Da ich – mit Ausnahme von ein paar Auftritten beim Poetry Slam und der Teilnahme am 1. offiziellen Ö-Slam – mit Beginn meines Kunststudiums meine Zeit und Energie hauptsächlich in meine künstlerische Arbeit und Ausstellungstätigkeit investierte, führte das Schreiben viele Jahre ein Schattendasein: In dem Sinne, dass ich damit nicht an die Öffentlichkeit ging. Denn geschrieben habe ich immer weiter... Es wäre gar nicht anders gegangen.
Warum schreibe ich?
Zum einen: weil ich gar nicht anders kann. Weil die Worte aus mir heraus wollen.
Aber ich schreibe nicht nur für mich:
Meine Ziele als Schriftstellerin sind, andere zu inspirieren, das Potenzial und die Möglichkeiten unserer Vorstellungskraft zu sehen, die Schönheit im Gewöhnlichen zu entdecken, anderen zu vermitteln, dass sie mit ihren Kämpfen nicht alleine sind, da wir alle diese menschliche Erfahrung in ihrer Absurdität und Schönheit durchmachen.
Ich möchte andere dazu bringen, aufmerksamer und bewusster durchs Leben zu gehen und den Reichtum in ihren Erfahrungen zu entdecken, ich möchte ihre Sensibilität schärfen, und ich wünsche mir, dass sie in den Momenten, in denen sie in meine Texte eintauchen, wieder mit ihren Gefühlen, und ihrem sinnlichen Selbst in Kontakt kommen.
Ich wünsche mir, dass der ein oder andere dadurch das Leben mit anderen Augen sehen kann und vielleicht etwas Wertvolles dabei entdeckt.
Ich wünsche mir, dass meine Leser sich wundern dürfen, wenn ich ihre Vorstellung von der "Normalität" oder "Realität" in Frage stellen.
Ich möchte mit den Menschen, die lesen, was ich schreibe, in Verbindung treten – nicht nur über den Intellekt, sondern auch über das Gefühl.
Ich möchte, dass sie nach dem Lesen meiner Worte nicht mehr ganz dieselben sind – sei es, weil ich sie berührt habe, inspiriert habe, ermutigt habe, weil die/der eine oder andere wieder zu träumen begonnen hat oder sich der Macht der Sprache, der Macht der Kreativität wieder bewusst geworden ist.
Das Schreiben hat mich viele Male gerettet, und ich hoffe, dass das Lesen dasselbe für andere tun kann.
Ich möchte Welten eröffnen und den Menschen die Möglichkeit geben, das zu finden, was sie in dem Moment brauchen, in dem sie über meine Texte stolpern.
Wenn irgendetwas davon gelingt, dann bin ich glücklich.

Wo findet man meine Texte?
Es gibt Dokumente über Dokumente auf meinem Computer. Dokumente voll mit abgeschlossenen Gedichten, mit großartigen Gedichten, mit misslungenen Gedichten, mit in Arbeit befindlichen Gedichten, mit Ideen, mit Kurzgeschichten, mit Anfängen von Kurzgeschichten, auf Englisch, auf Deutsch, auf Portugiesisch...
Es gibt eine Menge Entwürfe in meinem E-Mail-Programm, in der Notizen-App auf meinem Telefon, wo ich das gespeichert habe, was mir in bestimmten Momenten des Eintippens würdig erschien. Und manches findet natürlich auch seinen Weg auf Papier, handschriftlich oder gedruckt. Ich schreibe meine Einkauflisten auf die Rückseite von Gedichten. Ja, so ist das.
Einige Gedichte treiben sich im virtuellen Raum herum, auf meinem verlassenen Tumblr oder hier auf dieser Website, auf meinen Social-Media-Profilen... Einige Gedichte wurden auf Literatur-Websites, in Magazinen oder in meinen eigenen Büchern oder Künstler-Zines veröffentlicht.
Einiges von dem, was ich geschrieben habe, hat seinen Weg durch meinen Körper und meinen Mund gefunden, ein paar Texte habe ich gesprochen und aufgenommen, damit es anderen möglich ist, mich auch zu hören bzw. zu sehen, wenn ich lese - denn es ist mir ist auch nicht unwichtig, dem Wort einen Körper zu geben.
Links dazu folgen, ein paar findest du hier
